Psychische Erkrankungen mit körperlichen Problemen/Psychosomatik

Die Symptome dieser Gruppe von Störungen zeigen sich verstärkt auf der körperlichen Ebene, allerdings spielen psychische Faktoren bei der Entstehung und dem Verlauf dieser Erkrankung eine große Rolle.

Essstörungen können sich sehr unterschiedlich äußern. Bei der Anorexie stehen das deutliche Untergewicht und die extreme Furcht vor dem Zunehmen im Vordergrund. Betroffene greifen zu unterschiedlichen Mitteln wie Hungern, exzessivem Sport oder dem Gebrauch von Abführmitteln, um eine Gewichtsabnahme zu erreichen. Die Bulimie äußert sich ebenfalls in einer großen Angst zuzunehmen. Betroffene schränken ihre Ernährung extrem ein, was in der Folge zu nicht kontrollierbaren Heißhungerattacken führt. Um das Zunehmen zu verhindern, führen Betroffene Erbrechen herbei oder greifen z.B. zu Abführmitteln. Auch bei der sogenannten Binge-eating-Störung kommt es zu unkontrollierbaren Essattacken, die Betroffenen führen jedoch kein Erbrechen herbei, sodass es in der Folge zu teils massivem Übergewicht kommt.

Die Gruppe der somatoformen Störungen hat gemeinsam, dass für körperliche Beschwerden, wie z.B. Schmerzen, Verdauungs- oder Herz-Kreislaufprobleme, von ärztlicher Seite keine hinreichende Ursache gefunden werden kann. Die Betroffenen leiden jedoch massiv unter den Symptomen oder auch unter der Sorge, dass sich hinter den Symptomen eine schwere Krankheit verbergen könnte. Daher kommt es zu häufigen Arztbesuchen mit teils langwierigen Untersuchungen, die zu keinem befriedigenden Ergebnis führen. Häufig fühlen sich Betroffene von den behandelnden Ärzten, teils auch von ihrem Umfeld, unverstanden und ziehen sich immer mehr zurück, was in der Folge auch zu depressiven Symptomen führen kann. Manche Betroffene entwickeln zusätzlich „Schonverhaltensweisen“, die jedoch langfristig eher zu einer Verschlechterung der Beschwerden führen.

Jeder Mensch hat bereits „unruhige“ Nächte erlebt, in denen man nur schwer in den Schlaf findet, sich hin und her wälzt oder immer wieder erwacht. Halten diese Probleme jedoch über einen längeren Zeitraum an, handelt es sich um eine Schlafstörung. Diese äußert sich z.B. in Einschlaf- und Durchschlafstörungen, zu frühem morgendlichen Erwachen und starker Tagesmüdigkeit. In der Folge kann es zu einer verminderten Leistungsfähigkeit, Ängsten vor dem Zubettgehen und einer erneuten „schlechten Nacht“ sowie der Abhängigkeit von Schlafmitteln kommen.

Die Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie bei allen der genannten Erkrankungen ist wissenschaftlich belegt. Teils gelingt es, die körperlichen Symptome zu verringern oder ganz zu beseitigen. Manchmal bleiben jedoch auch die körperlichen Symptome bestehen, es kann aber trotzdem eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen erzielt werden. Eine enge Kooperation mit behandelnden Ärzten ist bei diesen Störungsbildern besonders wichtig.